Jedes Projekt kann bis zur Errichtung in drei grundsätzlich verschiedene Ebenen eingeteilt werden:
Eine klare Trennung dieser Ebenen ist die Voraussetzung für ein punktgenaues Projektergebnis. Nur durch konsequentes Bearbeiten, Abschließen und ein klares Commitment der Entscheidungsträger am Ende jeder dieser Ebenen ist eine effektive Projektbearbeitung – ohne Mehrkosten – möglich.
Planen und Bauen ist ein schöpferischer Prozess, der die kreative Konstruktion der Zukunft zum Ziel hat. Es ist die Schaffung von etwas Einmaligem und bei der Errichtung mit einem hohen Ausmaß an Komplexität verbunden.
Gerade am Beginn eines Projekts ist es umso wichtiger die richtigen Fragen zu stellen:
Welche Antworten auch immer gefunden werden, entscheidend ist, dass die Fragen am Beginn eines Projektes gestellt werden! Unklare und ungenügende Festlegungen – vor allem auf den Ebenen 1 und 2 – führen zu Mehrkosten und zu suboptimalen Projektergebnissen!
Das Entscheidende in dieser Ebene ist der Weitblick, aber auch die Konzentration auf das Wesentliche. Die Formulierungen sollen Spielraum für Ausformulierungen lassen, aber trotzdem so präzise sein, dass ein klarer Arbeitsauftrag für die nachfolgende Phase abgeleitet werden kann.
Es kommt zur Grunsteinlegung des Projektes durch den Bauherrn:
In diese Phase ist nicht in Lösungen, sondern in den Handlungsfeldern des Unternehmens zu denken. Die bestehende bzw. geplante Unternehmenskultur steht dabei im Mittelpunkt der strategischen Zielfindung. Aufbauend auf das 3-Säulenmodell werden hier die entscheidenden Weichen in sozialer, ökologischer und ökonomischer Hinsicht gestellt. Das Ergebnis ist ein unternehmenskulturelles Statement, das in weiterer Folge zum Auftrag für alle weiteren Phasen wird.
Während dieser Phase werden die Rahmenbedingungen definiert sowie das Projekt systematisch aufgesetzt. Es wird die Formulierung der Bestellqualität ausgearbeitet und so die Grundlage für die Planungsphase geschaffen. Die wichtigsten Aspekte sind:
Darüber hinaus sind die für eine erfolgreiche Projektabwicklung erforderlichen Strukturen wie z.B. Projektorganisation und Abwicklungsmodell zu definieren und Vergabeprozedere (Auswahl Planer, Sonderfachleute, ausführende Firmen) durchzuführen.
Weiters ist zu definieren, ob das Projekt mit einer BIM-Software geplant wird, und ob und mit welcher Vorgabe diese zu erfolgen hat. (Insel- oder Gesamtlösungen, Planungsphasen, etc.) Diese Entscheidungen beeinflussen maßgeblich die Lebenszykluskosten, haben aber auch einen großen Einfluss auf das Ausschreibungs- und Vergabeverfahren.
Durch die Machbarkeitsstudie wird in dieser Phase sichergestellt, dass die formulierten Ziele auch innerhalb der definierten Grenzen und entlang der Vision umsetzbar sind. Dabei darf der gestalterische Spielraum für die folgende Planungsphase jedoch nicht unnötig eingeengt werden.
Das Ergebnis dieser Phase hat die Umsetzung und Erfüllung der Vorgaben aus der Strategiefindung zu klären und sicherzustellen.
In dieser Phase zeigt sich schnell, wie gut in den vorangehenden Phasen gearbeitet wurde. Halten die gesteckten Ziele und kann die vorgegebene Strategie auch wirklich umgesetzt werden? In dieser Phase steigt die Anzahl der Mitwirkenden deutlich an. Jetzt geht es darum den Weg bestimmt und ohne Umwege fortzusetzen. Denn diese kosten jetzt um so mehr Geld, Energie und Zeit!
Aufbauend auf die Rahmenplanung ist die integrale Projektplanung in Teilphasen durchzuführen:
Hier sind vermeintliche Abkürzungen zu vermeiden oder nur mit entsprechenden ergänzenden Maßnahmen durchzuführen. Ein aus Kosten- oder Zeitgründen entfallender Zwischenschritt lässt sich nur schwer in einer folgenden Phase aufholen. Nicht umsonst heißt ein japanisches Sprichwort: “Wenn du es eilig hast, gehe langsam!”. (Das japanische Originalzitat heißt übrigens: “Wenn du es eilig hast, mache einen Umweg.”)
Die Projektausführung stellt den weitaus aufwendigsten Teil bis zur Fertigstellung des Gebäudes dar. Dementsprechend gering ist der „Spielraum“ für diese Phase zu gestalten. Da in dieser Phase viele Stakeholder (Planer, Ausführende, Behörden, etc.) integral zusammenwirken braucht es eine klare Organisation, Regeln, Strukturen und vor allem Teamgeist.
Vertrauen ist für das miteinander Arbeiten wichtig, um die Ressourcen an der richtigen Stelle einzusetzen und den optimalen Projekterfolg zu ernten. Der Prozess des gemeinsamen TUNS ist dabei ebenfalls zu planen, zu koordinieren und zu gestalten!